Exposition du 9 septembre au 28 octobre 2023 – Mountains Gallery – Berlin

UNPUTDOWNABLE

Mountains freut sich, mit unputdownable eine Gruppenausstellung ausgewählter und neuer Malereien von Guy Allott, Norbert Bisky, Edi Dubien, Kris Knight, David Medalla und Norbert Witzgall zu präsentieren. Die gezeigten Arbeiten verbindet ein Genre und Sujet: Es sind Porträts, die Männer* zeigen. Aus dieser Gemeinschaft von Bildern ergeben sich Fragen an das traditionelle Konstrukt von Männlichkeit, das sich (mit Stonewall, Feminismus, Postmoderne etc.) vielfältig diversifiziert hat und einem kontrovers und emotional diskutierten Mosaikbegriff von Männlichkeit*en weicht. Trotz dieser vielfältigen emanzipatorischen Öffnungen scheinen Männer*n Zärtlichkeit, Verwundbarkeit und Intimität selten als Bewältigungsstrategien verfügbar zu sein. Stattdessen stehen (gerade im Kontext eines konservativen Backlashs) noch immer Externalisierung, überbetonte Rationalität, Gewalt und Kontrolle mit Ideen von Männlichkeit in Verbindung. Woran halten Männer* fest? Die Auswahl der gezeigten Malereien schlägt vor, eine Suche nach zarten, fragenden oder schillernden Bildern von Männlichkeit*en aufzunehmen. Die Porträts spiegeln dabei ebenso die Begehren der Maler, wie die daneben präsentierten Bücher das Spektrum von möglichen Männlichkeit*sbildern erweitern – es sind Lieblingsbücher, die unputdownables von befreundeten Autor*innen, Kurator*innen, Künstler*innen und begeisterten Lesenden. Die Galerie wird zum reading room, der das Lesen von und das Nachdenken über Identitäten erweitern möchte, die sich in den Bildern und Texten öffnen. An begleitenden Abenden lesen Mascha Jacobs (Dear Reader) und Oriane Durand (Kuratorin) aus jenen Büchern vor, die auch in dem zur Ausstellung erscheinenden Zine vorgestellt werden.

Edi Dubien (1963, Issy-les-Moulineaux, Frankreich) lebt und arbeitet in Paris und Vendôme an der Loire. Der selbstausgebildete Künstler arbeitet überwiegend malerisch, aber auch skulptural oder in Form von Installationen. Wichtige Themen seiner Werke sind Kindheit, Natur, Resilienz und sein eigener Trans* Prozess.

Kurzbiografien « Edi Dubien greift das Bild des Flusses auf, um über sein Leben, seinen Körper und sein Werk zu sprechen. Der Fluss ist ein natürliches Element in Bewegung, ein Rennen, ein fließendes, unvorhersehbares, gewalttätiges und beruhigendes Ökosystem. Ein Territorium, dessen Endlichkeit nicht bestimmbar ist, ein Körper, der unendlich performt. In diesem Sinne findet die Frage nach dem Geschlecht als performativem Konstrukt einen treffenden Spiegel mit seinem Ansatz des Lebendigen. Durch seine Gemälde, Zeichnungen und Installationen bringt der Künstler seine Geschichte, seine Erfahrung, seinen Körper in Formen und Bilder. Über die autobiografische und introspektive Dimension hinaus zeigt jedes seiner Werke einen Körper, der die Zeit überdauert. Ein geschundener, fragmentierter, vergrößerter, hybrider, vergewaltigter Körper. Ein Körper mit einer Krücke, einem langen Ast, auf den er sich stützt. Ein Körper, der sich aufrecht hält. Ein Körper ohne Maß und ohne Grenzen, der nicht aufhört, Widerstand zu leisten. » (Julie Crenn) Edi Dubien wird am häufigsten in Einzel-, Gruppenausstellungen und Kunstmessen in Frankreich gezeigt, darüber hinaus u. a. in Japan, Korea und der Schweiz. Zu seinen herausragenden Ausstellungen zählen Musée d’Art Contemporain Lyon (Lyon, FR); MAC VAL (Vitry-sur-Seine/Paris, FR); Maison des Arts de Malakoff (HERstory, des archives à l’heure des postféminismes, kuratiert von Julie Crenn, Malakoff/Paris, FR). Galerie Mountains, Berlin, präsentiert erstmalig Werke von Edi Dubien in Deutschland. Aktuell sind Arbeiten des Künstlers auch in der großen Themenschau Over the Rainbow im Centre Pompidou in Paris zu sehen sowie in einer Einzelausstellung im Maison des arts Georges et Claude Pompidou in Cajarc und in Gruppenausstellungen im MAC Marseille und (ab Oktober) bei Les Sheds in Pantin/Paris zu sehen. Werke von Edi Dubien befinden sich in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen, darunter Centre Pompidou und MAC VAL in Paris/Île-de-France, Musée d’Art Contemporain de Lyon, Collection FRAC Provence-Alpes-Côte d’Azur (Marseille), Collection FRAC Poitou-Charentes und Collection Musée de la Chasse et de la Nature, Paris.